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der offenen Tür!

Brauchen wir eine Bürokultur 4.0?

Digitalisierung ist in aller Munde und die digitale Revolution betrifft so gut wie alle Wirtschafts- und Unternehmensbereiche. Geschäftsmodelle, Prozesse und Organisationen ändern sich rasant. Täglich prasseln neue, revolutionäre Ideen aus den USA oder aus Asien auf uns ein. Viele Unternehmen probieren aus, gründen Hubs und Labs, hinterfragen die bisherige Ordnung und denken neu. Dies hat Konsequenzen für die Unternehmensorganisation und vor allem für die Unternehmenskultur. Digitalisierung bedeutet nämlich in erster Linie auch eine „digitalisierte“ Denkweise. Wenn Unternehmen mit Rapid Prototyping, agilen Teams, Open-Space-Büros, und einer neuen Start-up-Denkweise erfolgreich sein wollen, passt das mit den Kulturen in vielen Firmen nicht zusammen. Traditionelle Hierarchien, Top-Down-Entscheidungen und die Vorzimmerdame sind dann obsolet. Brauchen wir also bei einer Industrie 4.0 auch eine Arbeitswelt 4.0?

Veränderungsbereitschaft fordert das gesamte Unternehmen, aber vor allem die Führungskräfte und das Management. Dr. Alexander Vollert, Vorstandsvorsitzender der AXA Deutschland, sagt dazu: „Gefordert ist ein anderes Kommunikations- und Interaktionsverhalten. Entscheidungszyklen müssen kürzer und Hierarchen flacher werden. Ziel muss es sein, Geschwindigkeit in Entscheidungs- und Managementprozesse zu bringen. Das heißt, dass Chefs auch eine neue räumliche Nähe zu Mitarbeitern benötigen. Manager, die bewusst oder unbewusst Elfenbeintürme errichtet haben, sollten diese einreißen, bevor es jemand anderes tut. Abschottung ist kontraproduktiv. Jede Form der Abgrenzung durch Einzelbüros hindert. Heben Sie die Bürotüren aus den Angeln oder verzichten Sie gleich ganz auf diese!

Den zur Floskel verkommenen Satz „Meine Tür steht Ihnen offen“ hat vermutlich nahezu jede Führungskraft schon einmal geäußert. Und im Anschluss festgestellt, dass es nur wenige Mitarbeiter sind, die von dem Angebot Gebrauch machen. Welches Unternehmen könnte es sich leisten, Kunden mitzuteilen, dass sie vorbeikommen können, und dann schlicht zu warten, wer kommt? Nein, man muss sich um Kunden bemühen. Genauso ist es erforderlich, dass Führungskräfte rausgehen und aktiv den Austausch mit ihren Teams suchen. Wenngleich Vorstandsflure heute offener gestaltet sind, ist die Atmosphäre doch eine andere als in den operativen Einheiten. Auch die Informationen, die zu ihnen gelangen, sind gefiltert – und das mehrfach.“ (Quelle: XING)

Arbeiten 4.0 bedeutet also, kreative Umgebungen zu schaffen, Silos zu verlassen und neue Blickwinkel zu ermöglichen. Die IT ermöglicht dieses Arbeiten bereits. Aber auch Unternehmensgebäude müssen flexibler werden. Hierfür müssen agile und dynamische Gebäudekonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Modulare Gebäude, die erweitert und in ihrer Aufteilung verändert werden können, bilden die Grundlage.

Ulf Lück

Geschäftsführer reaze GmbH

Quellenangaben

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